Nutzen Sie nicht nur das Google PageSpeed Insights Tool
Dieses Tool ist mit Sicherheit ein gutes Tool und hat seine entsprechende Daseinsberechtigung. Jedoch müssen Sie bei der Verwendung von Google PageSpeed Insights auch berücksichtigen, dass der errechnete Punktewert lediglich auf dem implementierten Algorithmus basiert. Dies bedeutet auch, dass der errechnete Punktewert nur so gut und zuverlässig sein kann, wie der Algorithmus implementiert wurde. Eine gewisse Einseitigkeit im Ergebnis ist ebenfalls nicht abzustreiten. Dieser errechnete Punktewert kann also nicht mehr sein, als ein Indikator für weitere Analysen zu Ihrer Webseite. Hinterfragen Sie die Ergebnisse einer entsprechenden Prüfung also stets kritisch.Diese Faktoren zählen wirklich
Bis auf die durchschnittliche Antwortzeit des Servers wertet das Google Tool keine weiteren Zeiten aus. Aus diesem Gesichtspunkt betrachtet, bietet Ihnen das Tool zur Optimierung von zum Beispiel den Ladezeiten Ihrer einzelnen Pages keine wirklich nützlichen Anhaltspunkte. Für solche Rückschlüsse und abgeleitete Handlungsempfehlungen fehlen einfach die grundlegenden Daten. Das Tool kann zwar ermitteln, ob eine Datei Ihrer Webseite komprimiert abgelegt wurde, jedoch nicht, welche Auswirkungen dieser Zustand auf die Ladezeit Ihrer Homepage hat. Die auf Basis dieser Informationsgrundlage ausgesprochenen Empfehlungen sind also nicht sonderlich qualifiziert. <Grafik einfügen> Zwei Faktoren fallen wirklich in das Gewicht, wenn es um die Ladezeit Ihrer Webseite geht. Es handelt sich um die Nettozeit zum Laden der Webseiteninhalte in Millisekunden sowie um die subjektive Ladezeit der entsprechenden Inhalte. PageSpeed Insights liefert Ihnen keine detaillierten Informationen zur Verwertung, um die Ladezeiten Ihrer Homepage merklich optimieren zu können. Dabei sollte es das oberste Ziel sein, diese Ladezeiten zu optimieren. Gerade die subjektive Ladezeit ist eine spezielle Kennzahl für sich. Diese Zahl ist nicht direkt zu fassen. Google wertet die Ladezeit anhand des Deltas aus, welches in Zeiteinheiten verstreicht, bis alle Inhalte zu 100 % geladen sind. Aus der subjektiven Sicht kann die gesamte Webseite schon geladen sein, obwohl dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist. So können Sie zum Beispiel den eigentlichen Content der Pages zuerst laden und Bilder oder ergänzende Videos erst dann, wenn der Webseitenbenutzer diese “anfordert”. So erhöhen Sie die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Homepage. Wenn Sie die Ladezeiten nur für die Suchmaschine erhöhen, kann diese Bemühung auch in die falsche Richtung gehen. Sofern Sie nur darauf setzen, dass alle Elemente Ihrer Seite für den Algorithmus der Suchmaschine optimal geladen werden, so leidet die Benutzerfreundlichkeit stark. Denn Sie setzen keine Prioritäten für den Benutzer, sondern für die Suchmaschine. Diese steht jedoch nicht an erster Stelle, dies ist der Webseitenbesucher.PageSpeed Test
Um dieses Thema qualifiziert beleuchten zu können, können Sie selbst zwei Webseiten gegeneinander antreten lassen, um einen PageSpeed Punktewert und reale Ladezeiten gegeneinander halten zu können. Hierbei werden Sie feststellen, dass ein besserer Punktewert von PageSpeed Insights nicht unbedingt für eine im Vergleich stehende Webseite bessere Ladezeit steht. Hierzu können Sie im PageSpeed Insights Tool die URL einer zu testenden Seite eingeben. Der Punktewert wird nach Bestätigung der Eingabe errechnet. Für einen großen TechBlog mobilegeeks.de wird ein Punktewert von 65/100 (Desktopversion) berechnet. Laut der Angabe von Google liegt dieser Blog damit im orangefarbenen Bereich, was das Mittelfeld darstellt. Im Vergleich steht die Homepage stadt-bremerhaven.de. Diese Webseite wird von Insights lediglich im unteren Drittel und damit roten Bereich eingestuft. Der Score: nüchterne 30/100 Punkten (Desktopversion) aufgrund nicht optimierten Bildmaterials. Aus der ersten Sicht spricht der Google PageSpeed Insights Punktestand für sich. Der klare Gewinner wäre aus dieser Sichtweise wohl die Webseite mobilegeeks.de, da diese einen höheren Punktewert aufzeigt. Wenn Sie die Webseiten jedoch auf Basis der realen Ladezeiten im Vergleich betrachten, so ergeben sich andere Werte. Mit dem Tool tools.pingdom.com können Sie reale Ladezeiten messen. Die Webseite mobilegeeks.de kommt auf eine Ladezeit von 3,26 Sekunden, die Webseite stadt-bremerhaven.de kommt auf einen sehr guten Wert von 2,23 Sekunden. Sie sehen: Die Ergebnisse stehen in einem kompletten Gegensatz zueinander. Diese Ladezeiten bestehen trotz differenzierter Größe der Datenmenge (4,8 MB gegen 2,5 MB) und einer stark abweichenden Anzahl an http Requests (160 zu 118).Unmögliche Forderungen von PageSpeed Insights
Google spricht vielen Webseiten gegenüber Optimierungsvorschläge aus, welche sich zum Beispiel auf das Browser Caching beziehen. Es wird die Empfehlung ausgesprochen, dass sie das gehostete Google Analytics Script optimieren. Jedoch ist dies nicht möglich, da sie keinen Zugriff auf die entsprechende Cache Konfiguration des fremden Hosts haben. Die kritische Größe der Konfiguration liegt bei zwei Stunden. In zahlreichen Foren und Blogs wird darüber spekuliert, wie man dieses allgemeine Problem in den Griff bekommen kann. Dabei liegt im Prinzip kein Problem vor. Denn zwei Stunden Aufenthalt auf einer Homepage wird in den wenigsten Fällen vorkommen und durch die Auslieferung via “CDN” entsteht ein entsprechendes Performanceproblem. Unzählige Webseiten liefern Google Analytics aus, sodass die entsprechende Datei aller Wahrscheinlichkeit nach bereits im Cache befindlich sein sollte. Des Weiteren spricht Google einen weiteren wichtigen Hinweis aus. Dieser Hinweis bezieht sich auf die Komprimierung von Datenmaterial (Bildmaterial) innerhalb des Angebots Ihrer Webseite. Der dabei anfallende Aufwand steht jedoch meist in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen. Seien Sie also vorsichtig bei dem Planen entsprechender Handlungen. Sonderlich viele Punkte werden Sie aus Sicht des Rankings in PageSpeed Insights nicht erhalten. Eine weitere Forderung des Tools bezieht sich auf JavaScript Dateien sowie CSS Klassen, welche das Rendering blockieren. Diese Blockierung basiert laut Google auf dem Attribut “above the fold” in Inhalten, welches für die Sichtbarkeit ohne Scrollen steht. Entwickler auf den “critical rendering path” aufmerksam zu machen, ist im Prinzip richtig. Jedoch ist es nicht sinnvoll, diese Meldung bei 95 % aller eingestellten URLs aufzuführen. Die kritische Grenze stimmt an dieser Stelle einfach nicht.- Eine Aufteilung nach kritischen und nicht kritischen Inhalten einer Page ist im Nachgang nur schwer möglich, dies sollte im Vorfeld erfolgen. Nur so ist eine saubere Trennung möglich, vor allem im Fall von JavaScript.
- Gerade bei Optimierungen von laufenden Webseiten sind die Selbigen nur im geringen Maß spürbar, sofern diese sich auf beschriebener Ebene befinden. Die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens leidet also stark.
- Bei der Analyse durch PageSpeed Insights wird immer nur eine URL analysiert, jedoch nicht der gesamte Kontext Ihrer Webseite. Die Aussagekraft ist also zu stark fokussiert und der Überblick fehlt. Alleine aus diesem Grund sollten Sie sich sehr genau Gedanken über die Ergebnisse der Analyse machen.