Wie hoch ist Ihr Stellenwert
Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, jemanden einzustellen, wollen Sie sicherstellen, dass Sie sich kein Kuckucksei ins Nest legen. Das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf klingen eindrucksvoll, schön und gut, aber Sie können ziemlich sicher sein, dass diese so aufgesetzt sind, dass sie einen möglichst positiven Eindruck erwecken. Ähnliches gilt, wenn Sie mit einer Firma eine Geschäftsbeziehung beginnen wollen. Sehr wahrscheinlich werden Sie zu dem Hilfsmittel unserer Tage greifen und den Kandidaten oder die Firma mit Google abklopfen. Was dort zutage tritt, kann sehr erleuchtend sein. Was für Ihre Kandidaten gilt, gilt aber genauso für Sie selbst. Vielleicht haben Sie sich bisher selbst noch nicht gegoogelt, Sie können aber sicher sein, dass irgendwer dies schon getan hat. Es ist daher dringend zu empfehlen, dass Sie sich mit Ihrer Reputation auseinandersetzen und wissen, wie Sie oder Ihr Unternehmen im Netz dargestellt werden.Diagnose
Der erste Schritt ist die Bestandsaufnahme oder Diagnose des IST-Zustandes, um festzustellen, ob es ein Problem gibt und wie schwerwiegend es ist.- Googeln Sie sich selbst bzw. Ihr Unternehmen. Sie sollten aber aus Ihrem Google Account ausgeloggt sein, um die Ergebnisse so zu erhalten, wie eine dritte Person. Google würde nämlich sonst die Identität und Lokalität des Suchenden mit einbeziehen, um relevantere Ergebnisse zu liefern.
- Suchen Sie nach Ihrem Namen in verschiedenen Variationen, mit oder ohne Vornamen. Falls Ihr Name oft falsch geschrieben wird, suchen Sie auch nach diesen Variationen. Auch nach einem Firmennamen sollte in unterschiedlicher Schreibweise gesucht werden.
Analysieren Sie das Ergebnis
Die wichtigste Seite der Suchergebnisse ist die Erste, da mehr als 90 % der Sucher nicht über diese hinausgehen. Diese erste Seite ist die hauptsächliche Basis für die Meinungsbildung. Wie viele Einträge gibt es über Sie oder über Ihr Unternehmen? Was sagen diese aus? Wir können vier wesentliche Fälle unterscheiden:- Der günstigste Fall ist, wenn die Einträge relevant sind und ein positives Bild von Ihnen oder Ihrem Unternehmen abgeben. Dann gibt es keinen akuten Handlungsbedarf, Sie sollten aber in regelmäßigen Abständen die Suche wiederholen, um möglicherweise auftretende Probleme frühzeitig erkennen zu können.
- In den Suchergebnissen finden sich zwar Einträge über Sie, die aber nicht relevant hinsichtlich Ihrer jetzigen Tätigkeit sind. Es finden sich beispielsweise mehrere Einträge, die über Ihre Erfolge in der Jugendmannschaft von Borussia Dortmund berichten, aber kein Wort über Ihre Kompetenz als Unternehmensberater mit Top-Kunden verlieren. Hier besteht offensichtlich Nachholbedarf und Sie sollten sich dringend um eine verbesserte Online-Präsenz kümmern.
- Die Suchergebnisse zeigen Resultate für jemanden mit dem gleichen oder einem ähnlichen Namen, aber nichts für Sie selbst. Die Ergebnisse für diese anderen Namen können positiv, aber auch negativ sein, und – obwohl sie nichts mit Ihnen zu tun haben – können sie doch einen entsprechenden Eindruck hinterlassen. Zumindest findet der Sucher nichts Verwertbares über Sie, eine Tatsache, die eher negativ zu bewerten ist. Sie sollten sich also auch in diesem Fall über eine verstärkte Online-Präsenz Gedanken machen.
- Der schlimmste Fall sind negative oder rufschädigende Einträge. Sie brauchen keine tatsächliche kriminelle Vergangenheit zu haben, um derartige Einträge zu erhalten. Es ist erschreckend einfach, den Ruf von jemandem mit einem unvorteilhaften Schnappschuss in einem unbedachten Moment Ihrer Jugend zu ruinieren. Eine rachsüchtige Ex-Freundin oder ein Mitarbeiter, den Sie mal gefeuert haben, können erheblichen Schaden mit negativen Postings anrichten. Hier ist ein aggressives Reputationsmanagement gefordert. Je nach Sachlage ist es eher unwahrscheinlich, diese negativen Einträge aus den Suchergebnissen verbannen zu lohnen, aber es sollte möglich sein, diese mit geeigneten Strategien auf die hinteren Plätze zu verweisen, wo sie weniger Schaden anrichten können.