Die Vorherrschaft von Google wächst mit der mobilen Suche

Noch nicht vor allzu langer Zeit gehörte es zur Tagesordnung, dass Google das Scheitern für das mobile Zeitalter voraussagte. Zu diesen Voraussagen gehörte unter anderem die Prophezeiung, Apps würden die Browser als bevorzugte Methode zum Aufrufen von Inhalten ablösen – und die Suche würde bei kleinen Nischen-Suchmaschinen für spezielle Inhalte verbleiben. Resultat: Google würde zum Zusehen verdammt sein und in kleinen Schritten die Reserven im digitalen Marketing verlieren.

Wir von der ONMA Online Marketing GmbH haben uns die heutige Online Landschaft angeschaut und es ist klar, dass Google die Sache mit dem Wachstum mobiler Nutzung ziemlich gut gemeistert hat. Es scheint eher so, dass wir uns um das Schicksal von Bing und Yahoo im mobilen Zeitalter sorgen sollten.

Ausgaben für Google Suche wachsen beeindruckend

Gemäß unserem neuesten Q1 Digital Marketing Report, der Daten und detaillierte Analysen über die bezahlte Suche, SEO, Social Media, Display Werbung und mehr enthält, erkannten wir, dass die Google Suchausgaben im ersten Quartal um 25 % gestiegen sind. Google hat anschließend offiziell über eine 23 %-ige währungsbereinigte Umsatzsteigerung berichtet.

Wie Sie der Grafik entnehmen können, stellt diese Merkle´s größten jährlichen Ausgabenanstieg für Google seit dem dritten Quartal 2014 dar. Zur selben Zeit ist der aggregierte CPC um 6 Prozent gesunken – eine Folge des mobilen Anzeigen-Traffics, dessen CPC für die meisten Werbenden viel niedriger ist als im Desktopbereich, während er im vergangenen Jahr teilweise deutlich gestiegen war.

Während ein Teil dieses Wachstums auf die gestiegene Nutzung mobiler Endgeräte zurückzuführen ist, geht jedoch ein Großteil zurück auf Änderungen, die Google in einigen vergangenen Quartalen umgesetzt hat, einschließlich:

• Hinzufügen einer dritten Text-Werbeanzeige über den organischen Suchergebnissen, wo es üblicherweise zuvor zwei gab
• Vergrößerung des Formats für Produktlistenanzeigen (PLA) auf Smartphones im letzten September

• Steigender Traffic auf Smartphones bei Suche-Partnern, insbesondere für die Produktlistenanzeigen

• Die offensichtliche Erhöhung der Häufigkeit, in der Google PLAs auf Smartphones anzeigt werden – beginnend im Juli 2015 und fortlaufend bis in den März.

Alle diese Änderungen bewirkten Googles wachsenden mobilen Traffic und Werbeeinnahmen, was wiederum das beeindruckende Gesamtwachstum von Google stark antreibt.

Betrachtet man den Anteil der Gesamtausgaben, der auf Google zurückzuführen ist, so ist das Ergebnis eindeutig – Google gewinnt den Wettkampf um die Werbeeinnahmen in der Suche noch deutlicher als im vergangenen Jahr:

Bing und Yahoo scheitern daran, Wachstum zu erzielen

Wenn Google Marktanteile hinzugewinnt, werden Bing und Yahoo naturgemäß Anteile verlieren. Und das große Unterscheidungsmerkmal scheint der mobile Bereich zu sein.

Während Yahoo und Bing im ersten Quartal 14 % aller Clicks auf Suchanzeigen verbuchen konnten,
so erreichten sie lediglich weniger als 5 % bei den Smartphone Clicks.

Anders gesagt: Google verbuchte 95 % aller Clicks auf Suchmaschinenwerbung bei Smartphones. 95 %!

Und während Googles Bemühungen, die mobile Suche zu monetarisieren, was sicherlich die organischen Besuche eingeschränkt hat, so gewinnt Google tatsächlich Anteile in der mobilen organischen Suche im ersten Quartal, was darauf hinweist, dass es ebenso sehr ein Problem des Abfragevolumens ist, wie es ein Monetarisierungsproblem für Bing und Yahoo ist.

Gestützt wird dies durch Daten von StatCounter, die Googles Anteil der Suchmaschinennutzung für den März mehrerer Jahre bei sechs Prozentpunkten zeigen. Um Anteile an bezahlten Suchergebnissen zurückzugewinnen, müssen Yahoo und Bing einen Weg finden, ihre Suchergebnisse öfter den mobilen Nutzern zu präsentieren.

Yahoo, für seinen Teil, möchte einen Service von reichhaltigen und mehr handlungsorientierten Erfahrungen in der mobilen Suche erreichen – durch Schaffung von „rich card experiences“. Allerdings wird der Versuch, Anteile zurückzugewinnen, indem User mit einem besseren Sucherlebnis gelockt werden, zu einem harten Kampf, wenn man das aktuelle mobile Nutzerverhalten berücksichtigt.

Google ist die Standard-Suchmaschine auf den meisten Smartphones

Sehen Sie, wie der organische Traffic im ersten Quartal je nach Betriebssystem abbricht:

Android und iOS Geräte verbuchen gemeinsam schon 43 % aller Clicks der organischen Suche. Alle mobilen Endgeräte zusammen erreichen 44 % aller organischen Besucher.

Die Browser sowohl auf Android als auch auf iOS Geräten nutzen Google als standardmäßige Suchmaschine. Nur wenige Nutzer haben bewusst die voreingestellte Suchmaschine in ihrem Browser geändert oder gehen aktiv zur Webseite von Bing oder Yahoo, um über diese Suchmaschinen zu suchen.

Dies verschafft Google einen massiven Vorteil bei der Gewinnung von Nutzern. Und es ist unklar, ob Bing oder Yahoo wirklich irgendeine Möglichkeit zum Gegenschlag haben, ohne iOS dafür bezahlen zu müssen, die standardmäßige Suchmaschine auf iPhones und iPads zu werden – was bereits 2014 auf eine Milliarde Dollar geschätzt wurde und heute wahrscheinlich noch mehr wäre.

Werbetreibende müssen ihr Suchbudget konzentriert einsetzen

Aktuell vergrößert Google die Lücke zwischen sich und den Wettbewerbern hinsichtlich Traffic und Suchausgaben. Ein großer Antrieb für diesen Erfolg war der mobile Bereich. Einerseits, weil Google die Anzeige der Suchergebnisse überarbeitet hat und somit Anzeigenumsatz generiert hat, andererseits, weil Google als standardmäßige Suchmaschine auf den meisten Smartphones gut positioniert ist.

Gleichzeitig haben Bing und Yahoo Probleme, eine mobile Suche zu generieren und den Traffic zu monetisieren. Wenn diese aktuellen Trends anhalten, denken wir von der ONMA Online Marketing GmbH, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Google 90 % aller Suchausgaben für sich verbuchen kann.

Das bedeutet, es wird zunehmend schwieriger für Werbetreibende, Investitionen zur Optimierung von Bing und Yahoo zu rechtfertigen, insbesondere jetzt, da die nicht googlebezogenen Ausgaben zwischen Bing Ads und der Yahoo Gemini Plattform aufgeteilt werden.

Sicherlich gibt es jetzt einige Leser, die nun die Fäuste heben und schreien, dass Bing und Yahoo Google in einigen Merkmalen übertreffen und dass es unglaublich wichtig ist, diesen Traffic vorsichtig zu halten. Aber die traurige Realität ist, dass die Clicks auf diesen Suchmaschinen für die meisten Marken rückläufig sind – Google ist, wo das Wachstum ist. Lassen wir einmal Misstrauen, philosophische und rechtliche Aspekte beiseite, so ist eine Welt mit nur einer Suchmaschine für werbetreibende tatsächlich einfacher.

Wenn sich alle Nutzer mit ihrer Suchanfrage an dieselbe Stelle wenden, können Werbende all ihre Aufmerksamkeit und Zeit auf eine einzige Plattform konzentrieren und Systeme und Prozesse müssen nur für eine Maschine angepasst und aktualisiert werden.