Amerika und das World Wide Web – Der Boom der Internet-Ökonomie
Kein anderer Ort auf der Welt repräsentiert die Internet-Wirtschaft so stark wie das Silicon Valley im Westen Amerikas. Internetgiganten wie Google/Alphabet, Facebook, Twitter oder Ebay haben sich in dieser Region angesiedelt. Wie diese Firmen zu den globalen Big-Playern werden konnten? Sie sind mit ihren innovativen Ideen zur richtigen Zeit auf den Internet-Zug aufgesprungen. Ein Zug, der mit Vollgas die Wirtschaft in Atem hält.
Einhergehend mit der kontinuierlich ansteigenden, weltweiten Nutzung und der weiter zunehmenden Reichweite des Internets, nimmt der Einfluss immer noch stetig zu. Grenzen sind noch nicht in Sicht. Ein Beispiel? Würde das Internet aktuell als eigenständiger Wirtschaftssektor geführt werden, hätte dieser einen größeren Wert als die Sektoren Landwirtschaft und Energie.
Die Bedeutung des Internets für die USA und deren Wirtschaft
Nicht nur in den USA, sondern weltweit, nimmt das Internet sowohl im Arbeitsalltag von Unternehmen und Industrien, als auch im täglichen Leben von Milliarden Menschen, eine besondere Bedeutung ein. Smartphones, Tablets und weitere mobile Endgeräte ermöglichen dem Nutzer, jederzeit und überall in die Tiefen des Internets einzutauchen, um sich mit den neuesten Nachrichten zu versorgen, Produkte einzukaufen, Freizeit zu verbringen indem Videos geschaut oder Spiele gespielt werden, aber auch mit anderen Individuen zu kommunizieren und sich auszutauschen.
Eine Welt ohne das Internet ist schlicht weg nicht mehr denkbar. Besonders die USA haben vom Internet und dem damit entstehenden Markt enorm profitiert. Woran da zu erkennen ist? Schauen Sie sich die Auflistung der global wertvollsten Unternehmen an. Innerhalb der Top 10 finden Sie die Riesen der Internet-Ökonomie wie Apple, Facebook, Amazon und Google.
Wenn man sich dabei vor Augen führt, dass das Internet wie wir es heute kennen erst 1991 entstanden ist, dann ist diese Entwicklung schlicht weg unglaublich. Von der Rezession, die nach dem schwärzesten Abschnitt der Internet-Historie, dem Platzen der sogenannten Dotcom-Blase im Jahr 2001 (Zusammenbruch des Aktienmarktes, viele Internetfirmen gingen Bankrott), welche durch unkontrollierte Investitionen in die Internetunternehmen hervorgerufen wurde, folgte, hat sich der Internetsektor erholt.
Dies belegen unter anderem folgende Entwicklungen: Zwischen 2007 und 2012 ist die Internetbranche am Stärksten von allen Branchen gewachsen (in diesem Zeitraum um mehr als 100 %, Entstehung vieler Startup-Unternehmen), was mit dem Aufschwung der Sozialen Medien, der Weiterentwicklung mobiler Technologien sowie der Ausbreitung des E-Commerce begründet wird.
Im Geschäftsjahr 2014 haben Unternehmen, die unmittelbar mit dem Internet in Zusammenhang stehen, über 960 Milliarden US Dollar Umsatz generiert! Unsere Statistik zeigt fast eine halbe Billion Dollar. Wenig überraschend ist es also, dass sowohl Amazon, Google und Facebook 2016 neue Umsatzrekorde und Gewinne verzeichnen konnten.
Umsatz in Milliarden US $ | ||||||
Unternehmen | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 |
Apple | 233,70 | 182,80 | 170,90 | 156,50 | 108,25 | 65,23 |
Amazon | 107,00 | 89,00 | 74,50 | 61,10 | 48,08 | 34,20 |
74,98 | 66,00 | 59,70 | 50,18 | 37,91 | k.A | |
17,93 | 12,46 | 7,87 | 5,09 | 3,71 | 1,97 | |
Priceline Group | 9,22 | 8,44 | 6,79 | 5,26 | 4,36 | 3,08 |
Paypal | 9,20 | 8,00 | 6,70 | 5,60 | k.A | k.A |
Ebay | 8,59 | 8,79 | 8,26 | 7,31 | 11,65 | 9,16 |
Netflix | 6,77 | 5,50 | 4,37 | 3,61 | 3,20 | 2,16 |
Expedia | 6,67 | 5,76 | 4,77 | 4,03 | 3,45 | 3,03 |
salesforce.com | 5,37 | 4,07 | 3,05 | 2,27 | 1,66 | 1,31 |
Yahoo | 4,97 | 4,62 | 4,68 | 4,99 | 4,98 | 6,32 |
Groupon | 3,12 | 3,19 | 2,57 | 2,33 | 1,61 | 0,31 |
2,99 | 2,22 | 1,53 | 0,97 | 0,52 | 0,24 | |
2,22 | 1,40 | 0,66 | 0,03 | 0,11 | 0,03 | |
TripAdvisor | 1,49 | 1,25 | 0,95 | 0,76 | 0,64 | 0,48 |
Summe | 494,22 | 403,50 | 357,30 | 310,03 | 230,13 | 127,52 |
Die USA, in denen mehr als 85 % der 320 Millionen einwohnerstarken Bevölkerung Zugang zum Internet haben, können als Vorreiter auf dem Gebiet des Internets angesehen werden. Knapp ein Drittel des weltweiten Internetumsatzes sowie an die 40 % des Nettoeinkommens werden in den USA realisiert. Dabei sind die Umsätze in etwa pari verteilt zwischen den Aspekten Software, Hardware, Dienstleistungen und Kommunikation. Heutzutage macht die Internetbranche circa 6 % der gesamten U.S. Ökonomie aus.
Mehr als 30 % des gesamten Datenverkehrs im Internet verursachen die Global Player Facebook und Youtube. Erstgenanntes erreicht mittlerweile sogar knapp ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung.
Europa hinkt hinterher
Europa hat auf diesem Gebiet den Anschluss verloren. Von den insgesamt 176 digitalen Plattformen sind innerhalb Europas nur 27 beheimatet. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten, in denen alleine doppelt so viele im Silicon Valley angesiedelt sind, eine deutlich geringere Anzahl. Europa dient den Internet-Riesen nur noch als Absatzmarkt, beispielweise für den Download von Applikationen (Apps). In dieser Kategorie liegt Europa vor den USA. Ein weiterer Beleg für die untergeordnete Rolle Europas wird deutlich, wenn man sich z.B. die Umsätze der größten digitalen Anbieter im B2C Markt in Deutschland anschaut. Diese lauten Google, iTunes, Expedia, Facebook und Booking.com. Allesamt amerikanische Firmen.
Das enorme Potential dieser Wirtschaft erklärt unter anderem die, im Vergleich zu Europa, höheren Wachstumsraten der Wirtschaft in den USA. In der Zeitspanne zwischen 1995 und 2015 hat Amerika mit einem Wachstum von durchschnittlich 2,4 % nahezu das Doppelte an Wachstum vorzuweisen als Europa.
Ausblick – Was kommt als nächstes?
Wir stehen vor dem Startpunkt einer neuen Industrie, die weitreichende Änderungen mit sich bringen wird. Die sogenannte Industrie 4.0 klopft an unsere Tür. Nicht mehr lange und die Informations- und Kommunikationstechnologien werden vollständig in Produktionsprozesse integriert sein. Was das bedeutet? Eine weitere Zunahme der Automatisierung der Produktionsabläufe sowie deren Optimierung und Beschleunigung und die automatische Fehlerbehebungen. Produktionskosten können somit drastisch reduziert werden.