Setzen Sie auf Responsive oder Mobile Webdesign
Dank des Smartphone und Tablet Booms der letzten Jahre haben seit 2014 Mobilgeräte in der Internetnutzung die Desktopcomputer überholt. Es verwundert daher nicht, dass Google seit April 2015 in seinen Algorithmen berücksichtigt, ob eine Webseite mobilfreundlich ist oder nicht. Google selbst erklärte in einem Webmaster Blog, dass der Einfluss signifikant sei und weltweit und über alle Sprachen hinweg gelten würde. Es ist daher eine zwingende Notwendigkeit, sich mit dem Thema, wie man die Mobilfreundlichkeit am effizientesten erreichen kann, auseinanderzusetzen.Wie kann man Mobilfreundlichkeit schaffen?
Grundsätzlich gibt es drei Designvarianten: Einmal die Erstellung einer mobilen Webseite, die einen weiteren Domainnamen erfordert, und zum anderen das sogenannte “responsive Webdesign” (=RWD), bei dem die Darstellung einer Seite automatisch der Bildschirmgröße angepasst wird. Als dritte Designvariante kommt noch das Adaptive Design hinzu, das sich individuell auf die Endgeräte der User einstellt.Mobiles Webdesign
Eine mobile Webseite ist im Prinzip eine reduzierte Version Ihrer regulären Webseite für die Darstellung auf kleineren Bildschirmen. Die mobile Webseite ist eine separate Einheit mit einer weiteren Domain bzw. Subdomain. Beispielsweise steht neben der regulären Webseite “spiegel.de” die mobile Version “m.spiegel.de”. Der Vorteil dieser Variante kann eine gewisse Kostenersparnis bei der Einrichtung sein. Dem steht aber eine Reihe von Nachteilen entgegen:- Wenn jemand mit einem Mobilgerät die reguläre Seite aufruft, ist ein Redirect erforderlich, was die Ladezeiten verlängert. Außerdem schätzt Google keine Redirects.
- Der Content auf der mobilen Seite ist in der Regel abgespeckt und kann zu Frustrationen bei Usern führen, die den Umfang der Vollversion gewöhnt sind und ihn auch auf Mobilgeräten erwarten.
- Die Wartung und Pflege einer weiteren Seite mit ähnlichem Content erfordert zusätzlichen Arbeitsaufwand, der die anfängliche Kostenersparnis langfristig zunichtemachen kann.
- Die abgespeckten m.-Sites sind bei Usern nicht sehr beliebt und es wird deutlich mehr Geld auf den regulären Seiten ausgegeben.
- Diese Variante wird inzwischen weitgehend als technisch überholt angesehen.
Responsive Webdesign (RWD)
Bei dieser Designvariante passt das Endgerät die Darstellung an die eigene Bildschirmgröße flexibel an und kann auch unmittelbar von Hoch- auf Querformat wechseln. Dieses wird durch entsprechende Kodierung in HTML und CSS erreicht. Die Vorteile sind:- Es wird keine weitere Domain benötigt, nur eine URL.
- Es ist kein Redirect erforderlich.
- Der gleiche Content kann auf allen Geräten flexibel zur Verfügung gestellt werden.
- Die Wartung und Aktualisierung wird dadurch sehr vereinfacht.
- Da es nur eine URL gibt, wird das Teilen über soziale Netzwerke erleichtert.
- Nur eine URL für Desktop und Mobilgeräte wirkt sich positiv auf SEO aus.
- Ein komplettes Neudesign und ein Neukodierung Ihrer Webseite sind erforderlich, was einen erheblichen Aufwand und Kosten bedeutet. Dies insbesondere auch, weil es noch nicht so viele mit der neuen Technik vertraute Webdesigner gibt.
- Längere Ladezeiten ergeben sich dadurch, dass der gesamte Inhalt heruntergeladen wird, auch wenn er auf dem Mobilgerät nicht vollständig benötigt wird.
- Es gibt nur ein Template, was für Webshops nicht ideal ist.
Adaptive Web Design (AWD)
Im Gegensatz zum Responsive Webdesign, bei dem der Browser des Users die Anpassung an die Bildschirmgröße vornimmt, liefert beim Adaptive Design der Server der Webseite das Layout im passenden Format für das Endgerät, sobald er dieses erkannt hat. Um dieses zu ermöglichen, müssen allerdings vorher statische Layouts für verschiedene Standard-Bildschirmgrößen erstellt worden sein. Die Vorteile sind:- Nur eine Domain bzw. URL, was die Wartung und Aktualisierung erleichtert.
- Kein Redirect.
- Nur eine URL für Desktop und Mobilgeräte wirkt sich positiv auf SEO aus.
- Schnellere Ladezeiten, da nur die benötigten Elemente heruntergeladen werden.
- Da es nur eine URL gibt, wird das Teilen über soziale Netzwerke erleichtert.
- Layouts werden für verschiedene Bildschirmgrößen individuell optimiert, was insbesondere für Webshops von Vorteil ist.
- Etwas schnellere Ladenzeiten, da nur wirklich benötigte Elemente geladen werden.
- Eine bereits existierende Webseite kann relativ leicht aufgewertet werden, da sie nicht komplett neu kodiert werden muss.
- Es müssen für mehrere Bildschirmgrößen Layouts erstellt werden, was sehr arbeitsintensiv ist.
- Die Anfangskosten sind dadurch höher als für das klassische mobile Webdesign, liegen aber unter den Kosten für RWD.
Welche Variante wird von Google bevorzugt?
Nach Aussagen von Google unterscheiden die Suchalgorithmen derzeit nicht zwischen den verschiedenen Varianten. Das entscheidende Kriterium ist, dass überhaupt Mobilfreundlichkeit angeboten wird. Im Webmaster’s Blog empfiehlt Google die Verwendung von RWD, weil…- die Nutzer mit einer einzigen URL den Content verlinken können.
- die korrekte Indexierung durch den Suchalgorithmus erleichtert wird.
- der Mehraufwand mehrere Seiten mit dem gleichen Content zu verwalten entfällt.
- kein Redirect erfolgen muss, was die Ladezeiten verkürzt.
- der Google Crawler nur einmal die Webseite durchsuchen muss und somit mehr von Ihrer Seite indexieren kann.