5.3 Handlungsempfehlung
Diese Bachelorarbeit hat aufgezeigt, dass ein Wechsel zum Inbound Marketing auch für andere in Deutschland ansässige Versicherungsagenturen profitabel sein könnte. Die detaillierte Durchleuchtung des konkreten Fallbeispiels liefert die Erkenntnis, dass es in Deutschland für eine Versicherungsagentur möglich ist, durch Inbound Marketing überproportionale Umsatz- sowie Bestandszuwächse und folglich Einnahmen- und Gewinnzunahmen zu generieren. Da sich die Versicherungsbranche gegenwärtig einem starken Verdrängungswettbewerb gegenübersieht, gewinnt die Neukundengewinnung zunehmend an Bedeutung, die durch das Inbound Marketing nachweislich realisiert werden kann, Dabei sind jedoch viele Faktoren zu beachten:
1) Die richtige Agentur für professionelles Online und Inbound Marketing ist zu wählen.
2) Eine Risiko- und Investitionsbereitschaft muss gegeben sein.
3) Je nach Budget sind seitens des Versicherungsinhabers signifikante Mitleistungen erforder-lich.
4) Zielgruppen für kleine Versicherungsagenturen sollten nicht zwingend die spartenintensiven Bereiche wie Kfz-Versicherung oder private Krankenversicherung sein, sondern lukra-tive Nischenbereiche mit Bestandskunden.
5) Seitens der Versicherungsagentur muss eine Umdenk- sowie Veränderungsbereitschaft gegeben sein, da Strukturen neu ausgerichtet werden müssen. Bestehende klassische Au-gaben wie Kundenakquise oder Reisezeit fallen weg. Neue Aufgabenbereiche wie Textkor-rektur oder Fullfilment entstehen.
Dank Inbound Marketing werden von einer einzigen Versicherungsagentur und des konkreten Fallbeispiels im Jahr 2015 knapp 1.000 Neukunden akquiriert. Dennoch können viele weitere Potentiale des Inbound Marketings selbst bei der begutachteten Versicherungsagentur durchgenommen und erschlossen werden: 1) Alle Daten wurden aufwendig für die Bachelorarbeit zusammengetragen. Eine modifizierte Balanced Scorecard könnte helfen, alle wichtigen KPIs gebündelt und im Jahresvergleich darzustellen, um der Geschäftsführung mittels einer aussagekräftigen Tabelle ein transpa-rentes Abbild der aktuellen Geschäftssituation auf einem Blick zu ermöglichen.
2) Für beide Plattformen sind noch keine Google AdWords sowie weitere Maßnahmen der Suchmaschinenwerbung durchgeführt worden. Bestrebungen in diesem Bereich könnten zu einer deutlich größeren Visibilität sowie qualitativen Klicks führen.
3) Reputationsmaßnahmen in Social Media Kanäle über Facebook hinaus wie Twitter, Pinterest, WhatsApp, Instagram könnten noch genutzt werden.
4) Weitere zielgruppengerechtere Landingpages könnten erschaffen werden – Beispiele wären:
a. versicherungen-bundeswehr.de
i. pflegepflichtversicherungbundeswehr.de
ii. pflegepflichtversicherungsoldat.de
b. berufshaftpflichtversicherung1.de
i. berufshaftpflichtversicherungheilpraktiker.de
ii. berufshaftpflichtversicherungphysiotherapeut.de
5) Affiliate Marketing und Online Remarketingmaßnahmen können im Digitalen Markenauf-bau zu einer noch höheren Wahrnehmung und Wiedererkennung führen.
6) Bisher werden auch noch nicht die Möglichkeiten von professionellen Newslettern, ver-bunden mit Blogbeiträgen und spezifischen Landingpages genutzt, was nachweislich zur Kundenbindung und Cross-Sellingmaßnahmen führen kann.