Mit diesem Praktikumsbericht stehe ich am Ende einer Zeit, an die ich mich sehr oft mit einem Lächeln auf dem Gesicht erinnern werde. Ich frage mich jetzt schon, wo mich diese Erfahrung hinbringen mag. Sechs Monate durfte ich ein Teil dessen sein, was mich Tag für Tag inspiriert, und mir Stück für Stück Verbesserungspotential aufgezeigt hat. Sechs Monate früh aufstehen und ein Gefühl der bislang ungewohnten Produktivität verspüren. Sechs Monate Vollgas. Was ich hier erlebt habe ist unbeschreiblich, trotz alledem werde ich versuchen mein Erlebtes in Worte zu fassen.
Der Anfang
Man kennt das: Nach 13. Jahren Knechtschaft wird man, mit dem Abitur in der Hand, von der Schule entlassen und bekommt noch ein paar warme Worte vom Rektor hinterhergesagt, wie auch ich: „Gut gemacht Kuse, kommen Sie uns doch mal besuchen und verlieren Sie Ihren Humor nicht, ja?“ – Währenddessen ist man der langersehnten Freiheit ein ganzes Stück näher gekommen.
Und jetzt? Ein Praktikum musste her. Ich hatte schon immer den Wunsch in einem kreativen Umfeld zu arbeiten und am besten noch mit jungen Menschen.
Nach einem sehr angenehmen Gespräch mit der Personalleitung hatte ich das zusätzliche Glück bei der ONMA Online Marketing GmbH anzufangen, die all diese Kriterien erfüllte. Doch es war noch viel besser als gedacht. Noch während meines Vorstellungsgesprächs wurde ich auf dem Flur mit einem charismatischen Lächeln und den Worten „Hi, ich bin Winni, alles fit?!“ begrüßt, und mich überkam sofort ein Gefühl des Willkommenseins und der Zugehörigkeit. Dieser Ort war, nachdem ich die Räumlichkeiten gesehen habe, perfekt. Perfektes Team, perfekte Nähe zum Eigenheim und perfektes Arbeitsklima. Was will man mehr? Also Sorgen über das „hoffentlich nette“ Team und darüber, dass man nicht gut aufgenommen wird, musste ich mir nicht machen – Gott sei gedankt!
Ach ja… Die Arbeit, die hätte ich fast vergessen. Nach einem ausgiebigen und regelrecht gesunden Frühstück, wurde man in den ersten Wochen mit genug Videomaterial ausgestattet, um ein Kino neu auszustatten. Dieses Videomaterial war anzugucken und zu verinnerlichen, da dort einiges an nützlichen Informationen war, die einem die Arbeit erklärten, aber auch erleichterten sollten. Neben den Videos wurde man mit der „Datenrecherche“ vertraut gemacht – die erste Aufgabe von vielen, die folgen sollten. Aber nicht nur Videos und erste Aufgaben sollten einem helfen mit dem Computer umzugehen: Auch die „Tutorial-Time“ wurde genutzt, um Online-Tutorials auf YouTube zu schauen und bei Photoshop anzuwenden.
Der Hauptteil
Man gewöhnt sich relativ schnell daran nach jedem „Meeting“ mit mindestens 600 Aufgaben vertraut gemacht zu werden. Ein „Meeting“ ist, wie der Name schon sagt, ein Treffen. Diese Treffen wurden zu 95% dazu genutzt, die Geschäftsführung darüber aufzuklären, inwiefern man mit verschiedenen Dingen vorankommt, ob man Hilfe benötigt und/oder, ob man Anregungen hat. Mir persönlich wurden am meisten Aufgaben im Bereich Sprache/Kommunikation und Content Management (WordPress) anvertraut. Dies war ein großer Vertrauensbeweis, denn ich denke, dass z.B. die Kommunikation mit den Kunden ein sensibles Thema ist. In den folgenden Zeilen würde ich gerne auf ein Paar Aufgaben, die mich im Laufe meiner Zeit bei der ONMA begleitet haben, eingehen:
Der Übersetzer
Einer der ersten Aufgaben im Bereich Sprache/Kommunikation war die Übersetzung der deutschen „AdWords Agenturbo“-Webseite sowie die komplette Übersetzung einer Webseite eines Kunden der sich auf Messtechniken spezialisiert hat. Man kann sagen, dass ich relativ unvorbereitet an die Aufgaben herangegangen bin. Nicht, dass ich nicht Englisch konnte, aber diese Themen sind auch teilweise aufgrund der Fachterminologie schwer zu übersetzten. Aber wie immer im Leben muss man sich auch durch solche Dinge durchbeißen. Es hat definitiv Spaß gemacht.
Der Telefonist
Im weiteren Verlauf meines Praktikums habe ich die Möglichkeit bekommen Kunden für ein Jahresrückblickgespräch zu kontaktieren, um Wünsche und Fragen zu beantworten, aber auch um Termine mit den zuständigen Projektmanagern zu vereinbaren, um eben „rückblickend“ auf Projekte einzugehen und die Zukunft der Zusammenarbeit zu planen. Man könnte behaupten, dass diese Aufgabe nicht die anspruchsvollste der Gesamtaufgaben war, aber definitiv die langwierigste! Die Kunden der Firma für die Tag für Tag alles gegeben wird kennenzulernen, war eine Ehre und nicht selbstverständlich.
Der Stratege
Eine Fahrschule in Hamburg suchte nach einigen neuen Fahrlehrern. Es gibt derzeit wirklich ein Mangel an Fahrlehrern. Dessen musste man sich erstmal bewusst werden. Die Herausforderung lag darin, Fahrlehrer relativ kostengünstig zu finden, die es eigentlich gar nicht gab. Mit dieser Aufgabe wurde auch ich vertraut. Die Vorgehensweise war wie folgt:
Erst haben wir mit dem Kunden ein Telefontermin vereinbart, um die grundlegenden Dinge zu klären, wie: Vorstellungen des Kunden, erste Ideen der ONMA bezüglich des Problems und die Budgetgrenze. Danach folgte, mithilfe der gegebenen Informationen, ein internes Brainstorming was dem Projekt neue Ideen und Anstöße verpasste. Ein sehr spannendes Thema! Das wichtige hierbei: Man muss den Kunden überzeugen. Also habe ich mich mit gutgestalteten Folien in einen Kundentermin begeben, der sehr erfolgreich verlaufen ist. Ich war stolz!
Der Interviewer/Grafiker
Nach vielen anderen auch sehr anspruchsvollen Aufgaben und der Möglichkeit, sich im Textbereich zu versuchen, sticht jedoch eine Aufgabe hervor: Eine Aufgabe die mir im Rahmen des Projektmanagements mit anderen Praktikanten übertragen wurde: Ich sollte erst ein Layout und danach ein Grundgerüst für den inhaltsfüllenden Content erstellen, was sich letztendlich auf ein Interview beschränkt, welches vor Ort, bei einem langjährigen Kunden und Freund des Unternehmens, abgehalten wurde. Es geht hierbei um die Erstellung einer Webseite, die für Hochzeitsfotografie im Raum Hannover und Umgebung wirbt.
Das Layout ist mir nach einigen Verbesserungsvorschlägen der Geschäftsführung, ohne sich jetzt selber loben zu wollen, relativ gut gelungen. Denn bei Webseiten die verschiedene Kriterien der Suchmaschinenoptimierung erfüllen sollen, ist es wichtig auch diese einzuhalten und nicht nur auf Design zusetzen, was mir ehrlich gesagt zum Beginn schwer gefallen ist. Gott sei gedankt, konnte man noch einige gewollte Elemente einbauen, ohne irgendwelche Suchmaschinenoptimierungsvorgänge einzuschränken. Das Layout ist auch beim Kunden, dem Hochzeitsfotografen, sehr gut angekommen.
Bei einem Treffen vor Ort wurde nicht nur das Layout besprochen, sondern auch das oben genannte Interview abgehalten. Dies beinhaltete einige Fragen, die sich auf die Person hinter dem Projekt bezogen haben, sowie Fragen auf das Geschäft und die Welt der Fotografie. Die Zusammenarbeit mit dem Fotografen empfand ich als sehr harmonisch und gut gelungen. So wie man sich es vorstellt.
Der Schluss
Rückblickend hat mir auch das Präsentieren wahnsinnig viel Spaß gemacht. Bei meiner allerersten Präsentation dachte ich mir: Denen werde ich es zeigen! Und bin dann vom Thema so weit abgeschweift, dass ich letztendlich meinen Schluss und den dazugehörigen Übergang vollkommen vergessen habe und ich aufgrund der schon vorangeschrittenen Zeit abbrechen musste. Die Kritik die darauf folgte, hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Präsentieren ist auch für die Geschäftsführung der ONMA ein sehr wichtiges Thema, denn ohne präsentieren zu können kann man weder sich selbst, noch die Firma verkaufen. Ich habe auch in diesem Feld einiges dazulernen können.
Fazit
In den letzten Stunden meines Praktikums, in denen ich mich momentan befinde, reflektiere ich viel. Mich selber, aber auch das Erlebte mit Kollegen und liebgewonnenen Menschen. Ich kann wirklich sagen, dass dieses Praktikum bis jetzt zu einer der besten Erfahrungen in meinem Leben zählt. Das liegt an den Menschen, die hier Tag für Tag alles geben und dafür sorgen, dass es der Firma weiterhin so blendend geht. Jeder gibt sich seinen Wert selber: Man kann entweder nur die nötigsten Aufgaben erfüllen oder alles geben und seinen Teil dazu beitragen die ONMA weiterhin wachsen zu lassen. Ich bin stolz darauf mich einen Teil der ONMA nennen zu können! Egal, was ich für einen Einfluss auf diese Firma hatte, sie wird immer einen großen Einfluss auf mich gehabt haben.
Konstantin Kuse